Typenbezeichnung: Polygraph
Konstrukteur: Paul Riesner
Hersteller: Polyphon Musik-Werke, Waren bei Leipzig
Geschichte: Wie der Firmenname schon sagt, wurden in den Polyphon-Werken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Musikspielwerke, Musikautomaten, Orchestrions usw. in sehr großen Stückzahlen hergestellt und in alle Welt exportiert. Die Polyphon-Werke waren darin Weltmarktführer. Wie aber so oft bei sehr gut gehenden Produkten, verkannte man die Realität und reagierte nicht oder zu spät auf den weltweit boomenden Markt mit Grammophonen. Da das Grammophon in seiner Klangqualität und in der Vielfalt der Wiedergabemöglichkeiten der Spieluhr haushoch überlegen war, kam es nach 1900 zum Zusammenbruch des Spieluhrenmarktes. Als mögliche Ersatzproduktion wurde die Schreibmaschine und auch ein Automobil, das sogenannte Polymobil mit dem Namen „Gazelle“ ins Auge gefasst.
Ab 1903 wurde die Schreibmaschine „Polygraph“ Modell 1 gebaut. 1905 kam das Modell 2 heraus, das einige Veränderungen aufwies. Im Jahr 1907 wurde das wiederum überarbeitete Modell 3 zum Verkauf gebracht. 1909 endete die Fertigung dieser Schreibmaschine, da sie den anderen Schreibmaschinen der großen Hersteller technisch unterlegen war. Im Jahr 1919 sollte die Fertigung dieser Maschine von der Firma Frankwerke GmbH in Augsburg nochmals aufgenommen werden. Nachweislich wurde dort keine einzige Maschine hergestellt, obwohl die Firma zahlreiche Aufträge einschließlich Anzahlungen erhielt. Diese Anzahlungen wurden zum Aufbau einer Fertigung verwendet und vom Geschäftsführer veruntreut, so dass die Firma 1920 Konkurs anmelden musste.
Preis damals: 300 bis 350 RM
Hergestellte Stückzahl: unter 10000, noch 35 bekannt,
