Glashütte

Typenbezeichnung: Glashütte

Konstrukteur: Charles Steinhardt

Hersteller: Schreibmaschinenindustrie Glashütte GmbH

Geschichte: Wie kam es dazu, dass im ostsächsischen Ort Glashütte kurzzeitig Schreibmaschinen hergestellt wurden? Mit ihren etwa 4.500 Einwohnern galt die Stadt Glashütte als einer der Mittelpunkte der deutschen Uhrenindustrie und genoss durch die ansässigen, ausschließlich diesem Gewerbezweig nachgehenden Kleinbetriebe, durch eine Uhrmacherschule und durch die Herstellung der „Glashütter Uhren“ Weltruf.

Durch die Inflation der Nachkriegsjahre des Ersten Weltkrieges kam es zu einer massiven Exportflaute. Diese zwang die Betriebe der Uhrenindustrie eine Ausgleichsbeschäftigung für ihre brachliegenden feinmechanischen Anlagen zu suchen. Man entschloss sich auf Grund einer kommunalen Initiative, heute würden wir dafür Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sagen, die Fabrikation von Schreibmaschinen aufzunehmen. Die 1922 gegründete GmbH, deren Gesellschafter die einzelnen Betriebe (36 Firmen) waren, stellte die Maschinenteile in eigener Regie her. Diese wurden in dem Gemeinschaftsunternehmen, der „Schreibmaschinen-Industrie Glashütte GmbH“ fertig montiert. Als die Einführung der Reichsmarkwährung die Inflation beendete und dadurch die Uhrenproduktion wieder anstieg, stellte man 1925 die Schreibmaschinenproduktion wieder ein.

Aufgrund der geringen hergestellten Stückzahl, handelt es sich um eine relativ seltene Schreibmaschine.

Besonderheiten: identisch mit der „Usapax-Visityp“

Preis damals: ca.: 400 Mark

Hergestellte Stückzahl: ca. 2.000 Stück

SSM Glashütte 1922
Glashütte Stadtwappen
Stadtwappen von Glashütte auf dem Papierblech