G & O

Typenbezeichnung:  G&O (Graf & Oertel), Cawena (Carl Weis Nachf.,Chemnitz) Mercurius, Strangfeld, Sonja, Mirina, Merc, Rex, Saxonia,

Konstrukteur: Erich Kersting

Hersteller: Groitzscher Werkzeugfabrik Graf & Oertel in Groitzsch bei Leipzig

Geschichte: Im „Martin“ wird über G&O nur gesagt, dass „über die Firma nichts Näheres in Erfahrung gebracht werden konnte.“

Begonnen hatte alles damit, dass die Handwerker Eugen Graf und Georg Oertel mit Leder und Werkzeugen zu handeln begannen. In der 1908 neu entstandenen Fabrik wurden Werkzeuge für die mechanische Schuhfertigung hergestellt und in 26 Staaten exportiert. Goldmedaillen auf internationalen Messen wurden errungen. Als die Weltwirtschaftskrise auch an der Firma nicht spurlos vobei ging, „kamen die Groitzscher auf die Schreibmaschine“. Für die Schreibmaschine „Carissima“ wurden für die Firma Knaur, Hübel & Denk Leipzig ohnehin schon Teile produziert. Von 1936 bis 1956 wurden rund 18.000 Stück G&O-Kleinschreibmaschinen gebaut, von denen ca. 6.000 Stück  exportiert wurden. Ab 1956 wurden wieder ausschließlich Schuhmaschinenersatzteile und -werkzeuge hergestellt.

Von „KG“ bis „halbstaatlich“ zierte ab 1972 das „VEB“ (Volkseigener Betrieb) die Briefköpfe. 1980 wurde die Groitzscher Fabrik dann Betriebsteil des VEB Schloßfabrik Pegau. Von da ab wurden Schlösser, hauptsächlich Einsteckschlösser hergestellt. Aber auch für Geldschränke kamen Schließeinheiten aus Groitzsch. Nach 1990 war die Auftragslage so schlecht, dass auch die aufgenommene Produktion von Krankenfahrstühlen den Betrieb nicht mehr retten konnte und Konkurs angemeldet werden musste.

Die Gebäude wurden abgebrochen. Heute befindet sich auf einem Teil des Geländes eine Stadtvilla.
(Artikel der „Leipziger Volkszeitung“ vom 28.09.1998)

Preis damals: 96 Mark, mit Koffer: 104 Mark

Hergestellte Stückzahl: ca. 18.000